Frühe Erfolge
Zum Gelingen des von Anno eingeleiteten Werkes haben die ersten Äbte Hervorragendes beigesteuert.
Der erste Abt Erpho († 1076) war sicher ein großartiger Organisator, eine Fähigkeit, die zur Errichtung der weitentfernt gelegenen Neugründungen beitrug.
Abt Reginhard († 1105) war ein Mann des Geistes, der eine Vita Annonis, eine Lebensbeschreibung des Gründererzbischofs, verfasste. Das berühmte Annolied hat er, wenn nicht selbst gedichtet, so doch wenigstens angeregt.
Die Gebeine Reginhards wurden 1934 bei Restaurationsarbeiten im Turm der Klosterkirche gefunden, unverwechselbar echt wegen einer Bleiplatte, auf der der Name des Abtes steht: „Reginhardus abbas secundus“. In der Hand des Toten befand sich ein Silberkelch mit Patene.
Der dritte Abt Kuno schließlich war wohl der bedeutendste der gesamten Abteigeschichte. Unter ihm wuchs die Zahl der Mönche auf 120. Er errichtete nach 1110 die ersten Propsteien und 1124 das Frauenkloster Nonnenwerth auf der Rheininsel zwischen Honnef und Rolandseck.
Große Persönlichkeiten wie der berühmte Theologe Rupert von Deutz oder der spätere Gründer des Prämonstratenserordens Norbert von Xanten waren zur Zeit Kunos Gast in der Abtei.
Kuno selbst wurde 1126 Bischof in seiner Heimatstadt Regensburg – ein Mann von Geist, der eine hohe Begabung mit persönlicher Bescheidenheit verband. So zog er – vielleicht als Protest gegen die aufwendigen Sitten seiner Zeit – mit dem Mönchsgewand bekleidet zur Bischofsweihe in den Dom zu Regensburg ein.